Wie schon im Dezember vermutet, wird die neue Facebook-Chronik wirklich irgendwann Pflicht für alle Nutzer. Mittlerweile hat der Rollout komplett gestartet und sogar auf der Facebook-Login-Seite wird man auf die neue Chronik hingewiesen.
Von Facebook selbst gab es schon im Dezember im Facebook-Blog den Hinweis, dass die Chronik sicher für alle Nutzer kommen wird. Dort schreiben sie: „Over the next few weeks, everyone will get timeline. When you get timeline, you’ll have 7 days to preview what’s there now. This gives you a chance to add or hide whatever you want before anyone else sees it“.
Somit lässt Facebook den Nutzern NICHT (wie anfangs von Facebook kommuniziert) die freie Wahl, ob sie die Neuerung habe möchten, oder nicht. Sie stellen es nur langsam und sukzessive um und geben den Nutzern die Möglichkeit, sich mit der Neuerung auseinanderzusetzen. Das ist ja immerhin schon mal mehr als sonst, als die Neuerungen einfach über Nacht aktiviert wurden. Allerdings erhalten wir natürlich so auch nur das Gefühl, dass wir etwas mitbestimmen könnten. Naja, im Grunde kann ja jeder Nutzer frei entscheiden, ob er bei Facebook Mitglied werden oder bleiben will.
Was man also tun kann? Um es zu verhindern, nichts! Aber ihr könnt euch die sieben Tage Zeit nehmen, um euch intensiv mit der Neuerung zu beschäftigen und alte Posts zu überprüfen. Schließlich kann man sein Profil „reinigen“, bevor die neue Chronik sichtbar wird. Ich selbst habe die Chronik nun seit ein paar Wochen und finde sie im Grunde sogar sehr gelungen. Es hat sich ja auch nicht wirklich viel verändert, wenn man hinter die Kulissen schaut. Einzig und allein das Design und die Bearbeitung der Beiträge über das Aktivitätenprotokoll könnten im ersten Moment für etwas Verwirrung sorgen.
Wie ihr überprüfen könnt, welche Beiträge in eurer Chronik sichtbar sind, habe ich in einem früheren Blogeintrag erklärt.
Viele Spaß mit eurer neuen Chronik, egal ob schon jetzt oder eben erst später!
Wo bleibt eigentlich der don’t like button? Auf dieses Teil warten wir doch alle seit Jahren. Stattdessen muss man sich der Timeline beugen..
Hallo Jens,
vielen Dank für deinen Kommentar. Ich kann die Aufregung um die neue Timeline ganz gut verstehen. Für mich war es am Anfang auch etwas unübersichtlich und mir geht es genauso wie den meisten Menschen, dass man sich erst einmal gegen Änderungen und Neuerungen sträubt. Wenn man es aber mal neutral betrachtet, dann ist Facebook ein Unternehmen, das uns kostenlos Dienste zur Verfügung stellt, die wir freiwillig nutzen können oder eben nicht. Entscheiden wir uns zur Nutzung, dann ist das ähnlich, wie wenn du dir einen Schuh von einer bestimmten Marke kaufst. Den kaufst du auch freiwillig. Ändert diese Marke dann die Farbe des Schuhs in der neuen Kollektion, fragt das Unternehmen auch nicht jeden einzelnen Käufer, ob er damit einverstanden ist. Ähnlich läuft das mit den Änderungen auf Facebook. Sie müssen uns also gar nicht fragen, ob wir das wollen (natürlich wäre es schön, sie würden es tun, aber glaubst du, dass dann auch eine einzige Veränderung die Mehrheit finden würde? Der Mensch ist ein Gewohnheitstier …). Schließlich haben wir uns unter Berücksichtigung aller Vor- und Nachteile aktiv dazu entschlossen, Facebook zu nutzen. Und ein gewisser Rahmen an Entwicklung gehört dazu, um nicht hinter dem Wettbewerb zurückzu bleiben. Das ist wohl ganz normal. So haben wir Nutzer also effektiv nur zwei Möglichkeiten: Entweder wir beschäftigen uns mit den Neuerungen und ändern unsere Einstellungen so, dass nicht jeder unsere Seite sehen kann (wir würden ja auf der Straße auch nicht jedem wildfremden Menschen unsere Lebensgeschichte erzählen), oder wir kehren dem Ganzen den Rücken und melden uns ab. Facebook wird sowieso machen, was es für nötig hält. Aber ich gebe dir Recht, dass ein Wahlrecht, ob man bei den alten Funktionen bleiben, oder die neuen aktivieren möchte, ganz nett und kundenfreundlich wäre.
Liebe Grüße
Kathrin Schmitt (wortfarbe)